Bodengrund Terrarienerde Substrate

 

Bodengrund  Terrarienerde  Substrate
im Terrarium

oder das ewige Thema mit der Erde im Terrarium

Bodengrund oder Terrarienerde, egal wie Ihr es nennt – Substrate im Terrarium sind scheinbar ein heikles Thema. Die Diskussion zu dem Thema ist oft von mangelnder Sachkunde geprägt. In jedem Fall ist sie ebenso lang wie kontrovers. Immer wieder liest man, dass Leute Aussagen wie „Maulwurfserde = Optimal“ oder „Kein-Kokossubstrat“ in die Diskussion werfen. Leider sind Pauschalierungen wie diese oft viel zu kurz gegriffen. Warum, das erfahrt Ihr hier.

Bodengrund  Terrarienerde  Substrat im Terrarium

Wer nur schnell passenden Bodengrund für Vogelspinnen kaufen möchte,

der findet hier unsere erprobte Bodenmischung T-Dirt für Terrarien und Behälter ab 3-4l Bodengrund oder für Slings und kleinere Arten in kleineren Behältnisse unser mit Vermiculite für optimierte Wasseraufnahme  angemischtes, spezielles Premiumsubstrat Sling Dirt.

Wer mehr über’s Thema Boden im Terrarium wissen möchte, liest einfach weiter.

Grundsätzliches über Terrarienerde

Der Bodengrund im Terrarium sollte Wasser gut aufnehmen und möglichst lange speichern können. Er ist das wesentliche Hilfsmittel, um die Luftfeuchtigkeit konstant im erforderlichen Rahmen zu halten. Das kann man durch ausreichende Substrathöhe und Wahl des Substrates erheblich beeinflussen.
Dann sollte man differenzieren, ob es sich teilweise unterirdisch lebende Arten, oberirdisch lebende Arten oder Baumbewohner handelt. Nicht alles, was für Baumbewohner passt, ist auch für Röhrenbewohner ideal. Bodenlebende Spinnen bewegen sich auf dem Substrat oder legen darin ihre Wohnröhre an. Baumbewohner tun das in der Regel nicht. Doch auch hier gibt es Ausnahmen.

Böden im Habitat

Böden im Habitat sind häufig sehr fest, vergleichbar mit Lehmerde. Sie weisen an den Bereichen, an denen Vogelspinnen vorkommen, oft nur eine geringe oder gar keine Bedeckung mit Humus auf. Allerdings steht den Tieren im Habitat auch eine ganz andere Menge Boden und damit Feuchtigkeitsspeicher zur Verfügung. Die Wohnröhren der Vogelspinnen können durchaus 40cm tief oder noch tiefer in die Erde reichen. Im Terrarium ist das kaum umsetzbar.

Natur vs Terrarium

Man kann die Bedingungen des natürlichen Lebensraumes der Tiere nicht immer in die Terraristik übertragen. Dies trifft auf Angaben zur Luftfeuchtigkeit und Temperatur z. B. in Klimadiagrammen ebenso zu, wie auf die Eigenschaft von Bodensubstraten. Will man das tun, dann muss in der Regel das „Gesamtsystem nachgebaut werden“. Verändert man ein „Zahnrad im System“ muss man die anderen Zahnräder entsprechend anpassen oder ergänzen. Der Bodengrund ist daher als Kompromiss zu sehen, der die Lebensbedingungen in der veränderten Situation im Terrarium bestmöglich gewährleistet, weil das natürlich Substrat in der Terrariensituation dies in vielen Fällen nicht gewährleisten könnte.

Bsp.:

Pelenobius muticus lebt in Kenia. Die Lufttemperatur kann in der Sonne schnell 35°C übersteigen, der lehmige, sehr harte und dichte Boden heizt sich im Sommer sehr stark auf. Die oberen Bodenschichten sind z. T. vollkommen trocken. Luftfeuchtigkeit liegt zeitweise unter 30%. Würde man das in einem klassischen Vogelspinnenterrarium von 30x30x30 cm genauso umsetzen, dann würde die Spinne nicht lange überleben. Warum? Weil die Spinnen die Widrigkeiten in ihrem Lebensraum dadurch kompensiert, dass sie bis zu 2m tiefe Röhren bauen. Das wiederum wird man in der Terraristik nicht umsetzen können. Terraristik bedeutet letztlich immer den passenden Kompromiss zu finden. Dies gilt auch für den Boden.

Wichtig!

Tiere wie Asseln, Tausendfüßer oder Käferlarven haben andere Anforderungen an das Substrat als Spinnen, Skorpione und Skolopender. Erstere leben nicht nur im oder auf dem Substrat wie zweitere, sie ernähren sich auch davon. Z. B. auf reinem Kokossubstart würde sie verhungern bzw. selbst mit zusätzlicher Fütterung kümmern.

Boden- / Substratarten

Es werden verschiedene Substrate unterschieden. Manche eignen sich vorrangig als Zusatzstoffe, aber nicht zum alleinigen Einsatz als Bodengrund im Terrarium. Hier stellen wir die gängigsten vor:

Zusatzstoffe

Sand

Purer Sand ist für Vogelspinnen ungeeignet.
Ein absolutes No-GO ist gebrochener Quarzsand. Er kann für die Vogelspinne sehr gefährlich sein, da er scharfkantig ist. Natursand ist hingegen nicht gefährlich, aber dennoch „pur“ vollkommen ungeeignet. Im Besonderen gekaufter Sand in Säcken ist fast immer gewaschen und gesiebt, sodass die Feinanteile entfernt sind. Für uns in der Terraristik ist das eher nicht optimal. Wesentlich für die Eigenschaft des Sandes ist seine Sieblinie. Ein gewisser Anteil an natürlichem Sand im Bodengrund entspricht den meisten Böden in der Natur. In Kombination mit Lehm trägt er erheblich zur Stabilität des Bodens bei.

Wie Sand sind Seramis, Perlite und Vermiculite mineralischen Ursprungs. Sie können jedoch im Gegensatz zu Sand sehr viel Wasser aufnehmen und eignen sich daher,  um die Wasseraufnahmefähigkeit des Substrats zu steigern. Alle können in unterschiedlichen Körnungen bezogen werden.

Lehm

Lehmpulver kann man verwenden, um die Farbe des Bodens zu beeinflussen und einen festeren, bei Austrocknung harten Boden zu erreichen. Bereits 1/15 Anteil Lehm in einer Mischung aus Kokossubstrat und Sand sorgt für eine spürbare Verbesserung des Zusammenhalts des Bodens und des Gefüges. Sollen Abbruchkanten modelliert werden, geht dies kaum ohne einen höheren Lehmanteil im Substrat.
Wer Zugriff darauf hat, der kann auch die meist beige Lehmerde verwenden. Reine Lehmerde mit hohem Lehmanteil ist im Terrarium normalerweise nicht optimal, da sie sehr schwer ist und nach Austrocknung nur langsam wieder vollständig durchfeuchtet. Auch ist die Wasseraufnahme nicht sehr hoch.

Naturböden – Maulwurfserde – Waldboden

Naturböden – Maulwurfserde – Waldboden, alle drei werden gerne pauschal als optimal angegeben.  Der Boden in der Natur ist aber je nach Standort sehr unterschiedlich. DIE Maulwurfserde gibt es nicht. Der Maulwurf wirft aus was im vor die Pfoten kommt. Aber nicht jeder Boden in Deutschland ist geeignet für das Terrarium. Es gibt Naturböden, die OK sind und welche die vollkommen unbrauchbar sind. Das zu entscheiden ist nur konkret möglich, nicht aber pauschal. Sag jemand Maulwurfserde ist toll, dann hat er eventuell nur niedrige Anforderungen, in jedem Fall redet er aber nur von „seiner“ Erde. Nicht von „Deiner“. Ob Deine es auch ist, dass ist fraglich.

Dazu kommt, dass niemand weiß welche Schadstoffe, Düngemittel oder Pestizitreste in der Erde verborgen sind, wenn er diese nicht aus einem ihm gut bekannten Garten entnimmt. Unkrautex, Schneckenkorn, Ameisenpulver lassen Grüßen…

Wir verwenden keine „Maulwurfs- oder Walderde“ aus der Natur mehr, weil wir unsere eigenen Mischungen im Terrarium für deutlich besser angepasst an die besonderen Anforderungen, die sich aus diesem Anwendungsbereich ergeben, halten. Und natürlich für sicherer.

Warum kein Torf

Gelegentlich wird Torf als Bodensubstrat genannt. Der einzige echte Vorteil von Torf liegt in seinem niedrigen PH-Wert der z. B. Schimmel und Fäulnis entgegenwirkt. Er trocknet im gut belüfteten Terrarium jedoch sehr schnell aus. Und nimmt Wasser dann nur schlecht wieder an. Da die Gewinnung von Torf in Hochmooren nicht nachhaltig ist, sollte man damit sparsam umgehen. Der Abau von Torf zerstört Lebensräume dauerhaft. Wir verzichten deshalb vollständig darauf.

Torf Terrarienerde Substrat imTterrarium

„Kokoshumus“

Kokossubstrat wird ohne Zweifel viel genutzt. Geliebt von den einen,  gehasst von den anderen. Kokossubstrat ist günstig und kann extrem viel Wasser speichern. Das sind durchaus Pluspunkte für dieses Substrat.
Ein weiterer Pluspunkt von Kokossubstrat und Torf (aber auch von Sand, Seramis und Vermiculite) ist, dass diese Substrate nicht faulen. Gerade in kleinen schlecht belüfteten Döschen können Fäulnisgase schnell zum Ausfall der Tiere führen. Kokossubstrat ist aus unserer Sicht als Alleinsubstrat nicht ideal, aber als Bestandteil in Mischungen hervorragend geeignet.

Kokosfaser Kokoshumus Terrarienerde Humusziegel

Blumenerde

Blumenerde kann, gerade wenn Kompost untergemischt ist, faulen und bietet Schimmel einen deutlich besseren Lebensraum als z. B. Kokossubstrat und Torf. Trauermücken bekommt man gerade bei billigen Produkten oft mal gratis mit dazu, sie bleiben dann oft länge in der Bude als die Blumenerde genutzt wird.

Fazit

Blumenerde, Kokossubstrat, Maulwurfserde und Torf sind daher aus unser Sicht nicht die erste Wahl. Teilweise können sie sogar absolut ungeeignet sein. Ihr größter Vorteil ist, dass sie meist billiger sind als fertige Produkte für die Terraristik.

Bei baumbewohnenden Arten ist es wichtig, dass die Terrarienerde Wasser gut aufnimmt, lange speichert und nicht verrottet. Das soll helfen ein möglichst gutes und konstantes Klima im Terrarium zu gewährleisten. Besondere Bedeutung hat das Bodensubstrat natürlich bei Bodenbewohnern und Röhrenbewohnern. Er sollte die nötige Festigkeit und Haftfähigkeit besitzen, damit die Vogelspinne einen sicheren Unterschlupf hat bzw. anlegen kann. Wasser muss natürlich gut gespeichert werden können. Hier sollten Produkte Lehm und Natursande für Stabilität und Festigkeit sorgen.

Was zeichnet hochwertige Terrarienerde aus

Hochwertige Substrate wie unser Sling-Dirt und T-Dirt sind in der Lage 1/3 ihres Volumens und mehr Wasser aufzunehmen ohne sumpfig zu werden. Sie nehmen Wasser auch nach eine Austrocknung gut wieder an. Lehm und Natursand mit tragen zu einem grabfähigen und stabilen Bodengefüge bei. Sie schonen unsere Natur durch den Verzicht auf Torf. Außerdem stinken und verrotten sie nicht wie manche billige Blumenerde. Aber nicht alles was sich Terrarienerde nennt ist gut und sein Geld wert. Erfahrungsberichte von Nutzern und transparente Produktinformationen der Hersteller können aber gute Anhaltspunkte bieten. Der Hersteller sollte einem schon „sagen“ was drin ist.

Bewährte Mischungen

Mischungen aus Kokossubstrat mit Sand und Lehm haben sich bei uns sehr gut bewährt. Mehr Kokossubstrat und weniger Sand bei kleineren Spinnen in Dosen, mehr Sand und mehr Lehm bei größeren Tieren in den Terrarien. Unsere Terrarienerde T-Dirt ist ein Beispiel für eine hochwertige, aber dennoch wirtschaftliche, auf mittlere und größere Terrarien abgestimmte Bodenmischung mit ausgesuchtem feinem Natursand, Kokosfaser und Lehm. Außerdem sind unsere beiden Substrate ph-korrigierend ausgestattet.

Wir mischen für kleinere Behältnisse zusätzlich einen höheren Anteil Vermiculite mit dazu um die Wasseraufnahme zu optimieren. Unser Sling Dirt ist eine fertige Premium-Mischung speziell für diesen Anwendungsbereich.