Beschreibung
Schokoschaben – Shelfordella lateralis
Schokoschaben (wissenschaftlich Shelfordella lateralis) sind neben den argentinischen Waldschaben sicherlich die am weitesten verbreitete Futterschabenart in der Terraristik. Bei entsprechender Haltung ist die Art extrem produktiv und auch sehr gut für private Futtertierzuchten geeignet. Als Futterinsekt haben sie daher eine feste Fangemeinde vor allem bei „Selbstversorgern“. Die Art kommt in weiten Teilen des Mittleren und Nahen Ostens vor.
Was wird angeboten:
Angeboten wird ein Zuchtansatz (wahlweise 30-40 Tiere bzw. 60-80 Tiere) in gemischten Größen von kleinen Nymphen (ca. 3mm) bis zu adulten Tieren (ca. 3cm), mit dem Ihr selbst eine Zucht aufbauen könnt. Natürlich könnt Ihr sie auch verfüttern. (Protein 28,7 %, Fett 10,9 %, Rohasche 2,4 %).
Der Anteil an Nymphen ist deutlich höher ist als der von subadulten oder adulten Tieren.
Adultes Weibchen mit Nymphen
Schokoschaben als Futterinsekt
Als Futterinsekt zeichnen sich Shelfordella lateralis durch eine recht universelle Größe und einen sehr weichen Chitinpanzer aus. Größe bis ca. 2,5-3cm, Weibchen etwas massiger als Männchen und ohne Flügel. Die Bedornung der Beine ist nicht so ausgeprägt wie bei manch anderen Schabenarten. Schokoschaben eignen sich als Futtertier für viele Amphibien, Reptilien, Skorpione und Spinnen, sofern diese mit flinken Futtertieren gut zurecht kommen. Shelfordella lateralis weist einen höheren Anteil an Proteinen auf, als dies z. B. bei Heimchen der Fall ist.
Die Zucht ist einfach und bedeutet keinen großen Aufwand. Genug Wärme und Flüssigkeitsversorgung müssen aber gewährleistet sein. Ein sehr großer Vorteil: die Art erzeugt kaum Geruch und allergische Reaktionen, wie sie sich bei argentinischen Waldschaben entwickeln können, sind uns bisher nicht bekannt.
Shelfordella lateralis + Pestpotential
Schokoschaben wird immer wieder Pestpotential nachgesagt. Das kann sicherlich nicht ausgeschlossen werden, allerdings müssten dafür die Rahmenbedingungen, die Shelfordella lateralis zu einer Vermehrung, benötigt wie relativ viel Wärme und Zugang zu Feuchtigkeit und Nahrung in der Wohnung vorhanden sein. (Unser Gedanke: Wenn das der Fall ist, liegt vielleicht schon vor der Schokoschabeninvasion ein Problem vor. Das wird dann allerdings um die Schaben größer, soviel ist klar.)
Bei uns haben entlaufene Schokoschaben jedenfalls noch keine Population bilden können.
Haltung + Zucht von Schokoschaben
Ideal sind große Kunststoffboxen mit glatten Seitenwänden. Wir nutzen Boxen mit ca. 60x40cm Grundfläche und 40cm Höhe. Es handelt sich nicht um so genannte „Scheibenläufer“. So lange die Seitenwände glatt, sauber, nicht zerkratzt oder schmutzig sind, kann die Schokoschabe nicht daran hochklettern. Temperatur 25°C-30°C.
Wichtig sind viele Eierkartons, die den Schokoschaben Oberfläche und Versteckmöglichkeiten bieten. Als Substrat bieten sich z. B. Buchenspäne an. Es hat sich bei uns bewährt die Box in einer Hälfte zu erwärmen. So können die Tiere ganz nach Bedarf selbst Bereiche mit ihrer Vorzugstemperatur aufsuchen.
Futter
Als Futter bieten sich neben frischem Gemüse wie Kartoffeln und Möhren, die wir immer der Länge nach halbieren, auch Obst an. Hier muss man aber auf die Menge achten, damit nichts fault und schimmelt. Wichtig: Gemüse muss immer gut gewaschen sein, bevor es die Schaben bekommen. Es gibt natürlich auch spezielles Schabenfutter. Außerdem werden Hundefutter Haferflocken, Nagerpellets und Fischfutter angenommen. Eventuell muss man da auch mal experimentieren.