Steatoda nobilis – Falsche Witwe – Edle Kugelspinne

9,0035,00

Artikelnummer: n. v. Kategorie:

Beschreibung

Steatoda nobilis – die Falsche Witwe

Steatoda nobilis ist eine relativ große Kugelspinnenart, die zur Gattung der Fettspinnen gehört. Umgangssprachlich wird sie auch Falsche Witwe genannt. Sie kam ursprünglich nur auf Madeira und den Kanaren vor. Heute ist die Art fast schon kosmopolitisch verbreitet.

Im Terrarium stellt diese Art eine interessante und spannende Alternative zur Haltung der Echten Witwen dar, da sie weder deren Giftigkeit aufweist noch durch gesetzliche Vorgaben bezüglich der Haltung betroffen ist.

Bezeichnung: Steatoda nobilis – Edle Kugelspinne – Falsche Witwe
Herkunftsland: Madeira, Kanaren, Südeuropa, USA, Mittelamerika
Lebensweise / Lebensraum: anpassungsfähig
Temperatur: 10°C bis 27°C
Feuchtigkeit: semihumide bis humide (LF 60-85)
Größe adult (ca.): ca. 1cm
angebotene Tiere: ENZ, 02/2025, ca. 1.-2.FH

Unsere Tiere stammen von Madeira, wo wir die Art auch in der Natur beobachten konnten. Die Spiderlinge sind in der 1. Fresshaut schon recht groß im Vergleich zu manchen Spiderlingen von Arten der Gattung Latrodectus.

Steatoda nobilis ist eine größere Kugelspinnenart. Sie ähnelt den echten Witwen der Gattung Latrodectus in Größe und Körperbau. Die typische rote Zeichnung mancher Latrodectus-Arten fehlt ihr jedoch. Die Bezeichnung „Falsche Witwe“ ist natürlich etwas irreführend und wird zudem für mehre Arten der Gattung Steatoda gebraucht.

Andere Arten, die als Falsche Witwe bezeichnet werden

Steatoda paculliana, die im Mittelmeerraum weitverbreitet ist, wird ebenfalls oft als Falsche Witwe bezeichnet. Sie gilt sogar als etwas offensiver als die Echten Witwen.
Ebenso wird Steatoda grossa gelegentlich als Falsche Witwe bezeichnet.

Lebensweise von Steatoda nobilis

Anders als die Echten Witwen und die meisten Fettspinnen baut auch Steatoda nobilis kein typisches Haubennetz, sondern eher eine Variante des Trichternetzes. Die Spinnseide dieser Art ist sehr stark und haltbar. Der Netzbau dauert in der Regel einige Tage. Die Art bewegt sich unter dem Netz hängend und nicht wie z. B. eine Hauswinkelspinne auf dem Netz laufend. Das tut sie aber sehr schnell und flink. Auch diese Art spinnt sich eine Wohnkammer an einer geschützten Stelle, wie z. B. in einer Spalte in einem Baumstamm. Ein kurzer Schlauch führt dann von dieser zum Fangnetz.

Kugelspinnen sind nur in ihrem Netzt „stark“. Die Beute wird immer erst gebissen, nachdem sie so eingesponnen wurde, dass von Ihr keine Gefahr mehr ausgeht. Außerhalb des Netzes z. B. auf den Boden, bewegen sie sich eher unbeholfen und plump. Sie sind auch keineswegs aggressiv.

Lebensraum + Verbreitung von Steatoda nobilis

Bevorzugter Lebensraum sind auf Madeira z. B. der Lorbeerwald. Wir konnten die Art hier in Spalten und Astlöchern an Stämme von alten Lorbeerbäumen entdecken. Die Art ist aber anpassungsfähig. In Regionen mit kälteren Temperaturen wie Mitteleuropa ist die Art auf menschliche Siedlungen angewiesen.

Falsche Witwe – Wie giftig ist sie wirklich?

Fettspinnen ähneln der Schwarzen Witwe (Latrodectus) nicht nur. Sie besitzen wie diese ein wirksames Gift, mit dem auch kleinere Wirbeltiere getötet werden können. Es handelt sich um das lähmende Nervengift Alpha-Latrotoxin. Vermutlich aufgrund geringerer Giftmenge ist die Wirkung von Bissen von Steatoda nobilis allerdings bei Menschen deutlich geringer als dies bei Latrodectus der Fall ist. Das Gift von Steatoda nobilis scheint für Arthropoden sehr wirksam zu sein. Selbst junge Tiere können wesentlich größere Heimchen und Grillen leicht überwältigen.

Todesfälle oder lebensbedrohliche Verläufe bei Menschen durch zweifelsfrei verursachte Bisse der Falschen Witwe (hier Steatoda nobilis) sind uns trotz Recherche nicht bekannt, die Symptome (z. B. Juckreiz, Rötung, Schwellung) verschwinden meist nach 12-24 h. Der Schmerz wird in der Regel als vergleichbar mit einem Wespenstich beschrieben.

Wie bei allen Tierbissen und Insektenstichen ist aber unbedingt eine gründliche und wirksame Desinfektion vorzunehmen, um Sekundärinfektionen durch Verunreinigungen oder Bakterien vorzubeugen. (Das gilt aber auch für Wunden durch rostige Nägel.)

Wir raten auch in diesem Falle einmal mehr dazu, sich einfach nicht beißen zu lassen.

Haltung der Falschen Witwe im Terrarium

Als Terrariengröße bieten sich Behälter um ca. 20x20x20cm an. Unser 22x22x22 Terrarium passt für ein Tier ab etwa 0,5cm Körperlänge hervorragend. Zwar sind die Tiere klein aber das Netz braucht einen gewissen Raum. Kugelspinnen in Aktion im Netz zu beobachten macht aber den Reiz der Haltung dieser Spinnenfamilie aus. Dazu kommt, dass das Netzt selbst ja schon interessant ist.

Der Boden sollte fest und nicht staubig sein. Das Substrat sollte nie richtig trocken sein. Die Tiere mögen es, wenn sie sich in einen Unterschlupf zurückziehen können. Heimchen passender Größe werden problemlos angenommen. Steatoda nobilis kann nicht an senkrechten, glatten Flächen laufen. Sind diese jedoch verschmutzt oder zerkratzt, kann das anders aussehen.



vielleicht auch interessant für Dich: